Sprachliche Ostereier

ibes2019

In manchen Sätzen steckt ja manchmal ein Wort, das irgendwie falsch ist oder nicht passt und beim Lesen oder Hören einfach überlesen oder überhört wird.

Gestern beim Rossmann war vor mir so ein junges Paar an der Kasse, wo der Mann zum ersten Mal mit seinem Handy bezahlen wollte. Er fragte die Kassiererin, ob das geht. „Natürlich, bei uns geht alles“, sagte diese ganz keck. „Das ist ja auch sehr praktisch.“ Woraufhin der junge Mann meinte: „Ja, aber die Bank muss mitspielen.“

Aha, dachte ich, das ist ja ein ganz toller Typ, dass der eine Bank hat, die mit ihm mitspielt. Ich habe bei meiner Bank ja immer eher das Gefühl, dass sie nicht mit mir mitspielt, sondern nur mit mir spielt. Oder mir gar übel mitspielt.

Ich hab mir mein Online Banking dann mal angesehen und festgestellt, dass auch ich mein Handy zum Bezahlen nutzen kann. Ich musste mir einfach nur die entsprechende App runterladen.

Was solche Wörter betrifft, die gerne übergangen oder überflogen werden, baue ich sie manchmal extra als kleines Bonbon in meine Texte ein. So zum Beispiel in meinem vorvorigen Eintrag Hart auf hart, wo ich den Schlagertitel „Atemlos“ so versteckt habe: ich war bald ein bissle ausser Atem. „Los!“ sagte sie mehrmals und was von mit geschlossenen Augen an die Decke schauen schrieb.

Im Eintrag davor, Gänseleber für Arme, erwähnte ich Supermarkt-Verkaufsaktionen vor Ostern, zum Valentinstag und zum Internationalen Frauentag. Letzterer ist natürlich überhaupt kein besonderer Verkaufstag, was eine Leserin denn auch tatsächlich im Kommentar feststellte. Worauf ich ihr gestand, dass ich das nur testweise geschrieben hätte, um zu sehen ob’s jemand merkt.

Und was soll ich sagen? Auch gestern Abend in der Stunde danach hörte ich ein schönes Osterei von Désirée Nick über die Dschungelcamp-Teilnehmerin Sibylle Rauch. Wer findet es und weiss, welches Wort gemeint war?

Ihr bayrischer Akzent verleiht ihrer Stimme noch eine besonders charmante Makulatur.

6 Gedanken zu “Sprachliche Ostereier

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