Praslinen

Pralinen, die von den Franzosen einfach nur „chocolats“ genannt werden, verdanken ihren Namen der Legende nach dem Koch eines gewissen Duc de Praslin.

Die besten belgischen Pralinen sind nach wie vor die von „Neuhaus“ (sprich: Nööhoos). Sie werden ausschliesslich in Belgien hergestellt. Marken wie Hellonidas (oder so ähnlich), sind bei Kennern eher verpönt, bissle wie McDonalds in der Gastronomie-Branche.

Für den Versand eher ungeeignet sind Pralinen, denen in der Conchiermaschine frische Sahne beigefügt wird. Besonders beliebt sind hier die berühmten „Manons“.

Wenn man ein Ballotin mit einer im Geschäft nach eigenen Wünschen zusammengestellten Pralinenmischung als Mitbringsel überreicht, muss der wohlerzogene Empfänger die Schachtel, bevor er sie in den Kühlschrank stellt, öffnen und allen Anwesenden anbieten.

So schwer das auch fällt.

Nachstehenden Artikel schrieb ich als Student. Er wurde am 29. April 1977 im Rheinischen Merkur veröffentlicht und ich bekam dafür 10,- DM. Mein Satz, dass in dem erwähnten Restaurant aus Liebe gekocht wird und nicht aus der Dose, wurde vom Redakteur (Zensur!) leicht abgeändert.

Man muss mit sich reden

Mit Wörtern wie Neger, Impfgegner oder BMW-Fahrer habe ich überhaupt kein Problem.

In meiner Jugend gab es im Mainzer Karneval einen singenden Dachdecker namens Ernst Neger („Humba Humba täterä“). Sollen wir den jetzt nachträglich umtaufen?

Mit einem Kriminalroman von Agatha Christie hat man das mal versucht. Aus „Zehn kleine Negerlein“ wurden „Ten little Indians“. Sind Indianer besser als Negerlein?

Man wusste bald gar nicht mehr, wie man das Buch nennen sollte; heute heisst es daher ganz folgerichtig: „Und dann gabs keines mehr“.

Bei manchen Wörtern weiss man doch gleich ganz genau, wer oder was mit ihnen gemeint ist. Wenn man anfängt, sie als mögliche Schimpfwörter zu gebrauchen oder aus dem Duden zu streichen, dann kann man gleich mit Hornochsen und dummen Kühen weitermachen. Den Gebrauch von Schimpfwörtern kann man nicht verbieten.

Wohl kann man sich selber verbieten, mit Leuten zu diskutieren, die sich für klüger als die gefühlten 99 Prozent aller Wissenschaftler der Welt halten. Die wissen, dass Impfen bei Pandemien zielführender ist als „Freiheit!“ zu verlangen. Mit denen zu reden nützt einfach nichts.

Auch gegenseitige Beschimpfungen nützen wenig. Es ist ein grosser Unterschied, ob man jemandem ins Gesicht sagt, dass er ein verdammtes Arschloch ist, oder ob man das erstmal nur in seinem eigenen Kopf denkt.

Vielleicht ist es ja doch ganz anders. Man sollte das einfach nochmal mit sich besprechen. Man muss mit sich reden.