Laut schlug er die Tür hinter sich zu. Es machte einen richtigen Knall. Alle, die das hörten, hörten es. Und zwar richtig, mit beiden Ohren gleichzeitig.
Es war ein symbolischer Akt, ein Befreiungsschlag. Was sollte der ganze Quatsch mit der Literatur? Grade hatte er sich einen Heftroman bestellt und freute sich schon richtig auf die Lektüre. Das würde doch mal wieder richtig Spass machen, oder? Er wusste es noch nicht.
Er wollte ja immer schreiben, ja, Bedeutungsvolles schreiben, das alle in Angst und Schrecken versetzen oder totale Begeisterung auslösen sollte. Denen wollte er es zeigen. Einfach zeigen.
Denen, die alle am Strassenrand standen und laut in Sprechchören riefen, nein, sie kreischten es eher, es war ja kein Lied und die Leute hatten es auch nicht geübt. Sie hatten ja keinen Dirigenten, der den Taktstock schwung, nein, schwang, oder schwingte? Wie hiess es denn nun richtig? Scheissegal, die Leute intonierten es jedenfalls: „Schreib, Mann! Schreib, Mann!“
Es war wie ein Volksfest, Weihnachten und Ostern zugleich, auf einer Kirmes oder im Karneval, in einer Silvesternacht, auf einer Demo, beim Marathonlauf oder Synchronschwimmen. Ihm fehlten die Worte, mit sowas hatte er nicht gerechnet.
Er wollte doch nur ein harmloser Schriftsteller sein, zuständig für das Verfassen von Romanheftchen, Liebesbriefen oder Reklametexten.
Er würde einfach weiterschreiben, das war klar. Aber sowas von klar.