Geschäft ist Geschäft

Als Gutenachtgeschichte habe ich meiner Frau gestern Abend den von mir erlebten Zusammenhang zwischen dem Atomium in Brüssel und dem grössten Klo der Welt in Hornberg im Schwarzwald erzählt.

Mein Freund und Kunde Michel Gathy aus meiner belgischen Übersetzer- und Dolmetscherzeit hatte mit beiden zu tun. Seine Firma Sitomeca hat die Aussenverkleidungen der silbern glänzenden Kugeln des Atomiums erneuert und im Werk Duravit, für das der Designer Philippe Starck das grösste Klo der Welt geschaffen hat, eine Fassadentäfelung aus Spezialmaterial geliefert und angebracht.

Mit Michel fuhr ich auch öfters als Dolmetscher mit zu Fulgurit in Dettelbach bei Würzburg und zu Eternit in Berlin. Wir assen und logierten immer in den besten Hotels und einmal speisten wir auch im Restaurant in der obersten Atomium-Kugel, zu dem ein Aufzug 100 Meter in die Höhe führt. Die anderen Kugeln sind durch Rolltreppen miteinander verbunden.

Heute mittag zeigte ich meiner Frau dann auf dem Handy ein paar Bilder vom grössten WC der Welt, vom Atomium und von dem Designer Philippe Starck, der vor allem Stühle und Sitzmöbel entworfen hat.
„Der war wohl sehr an Stuhlgang interessiert“, kalauerte sie, worauf wir beide spontan lachen mussten. „Das grosse Geschäft“, wollte ich erläutern, „machen die vor allem mit Indien.“

Doch schon nach den ersten drei Worten dieses Satzes mussten wir in erneutes Lachen ausbrechen.

6 Gedanken zu “Geschäft ist Geschäft

  1. Ah, der Herr Starck. Die monströseste Kloschüssel, die ich kenne. Überhaupt: wir hatten schon so viele „Designermöbel“ – die meisten taugen das viele Geld dafür nicht.
    Wir hatten auch mal den Louis 20 chair von Ph. Starck. Sehr bequem zum Sitzen. Aber draussen bildete sich immer ein kleiner See beim Regen auf der Sitzfläche. Jemand muss ihm mal gesagt haben: Philippe nimm mal die Bohrmaschine und mach´ ein Loch in den Stuhl, da kann das Wasser ablaufen. Den guten Rat hat er wohl befolgt; spätere Modelle wurden mit einem Loch gefertigt.
    Aber der Mann ist noch harmlos im Vergleich zu anderen Designern…

    Bleiben Sie gesund!

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  2. 2017 war ich in Indien in Maharashtra, Kerala und Karnataka. Die Armut, die ich dort vorfand und die (un)hygienischen Verhältnisse dort habe mich erschüttert.
    Hier wünschte ich mir für jede indische Familie eine Toilette; die armen Menschen leben zum Teil mit und neben ihren Ausscheidungen.
    Ja, das wäre in der Tat ein „Großes Geschäft“.

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  3. Für die Wohnung in der ich damals mit Giulia lebte, hatte ich einst ein Starck-Klo gekauft… Nach einigen Jahren hatte es einen Haarriss (quasi „Sprung in der Schüssel“) – Designerware muss folglich nicht unbedingt mit guter Qualität oder Langlebigkeit einhergehen… Im aktuellen Haus gibt’s nur simple Baumarkt-Klos… 😉 Darauf sche*** es sich genau so gut. 😁

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