Der Reinfall

Es begann damit, dass ich mir ein bestimmtes Uhrarmband bestellen wollte, was gar nicht so einfach war. Da hätte ich schon misstrauisch werden müssen. Aber der Reihe nach.

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Auf der Rheinbrücke kamen uns mehr Autos mit französischem Kennzeichen entgegen als normalerweise. Ich wollte meine übliche Frankreich-Tour machen und bissle in Sierentz einkaufen.

Dass Lilli mich begleitete, war ebenfalls eher die Ausnahme. So beschloss ich, mit ihr in Niffer einen kurzen Abstecher zu der Schleuse zu machen, von der in meinem vorigen Eintrag die Rede war, den ich dann auch noch mit einem Nachtrag versehen hatte.

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Lilli war schon aufgefallen, dass man in den Dörfern kaum Leute sah. Mir fiel erst auf dem Parkplatz des Hyper U auf, dass auch hier überhaupt nichts los war. Geschlossen! Fermé!

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Erst jetzt fiel mir ein, was heute für ein Datum ist. „Le huit mai“, ein Feiertag, ich hätte es wissen müssen. Mit „Armistice“, also Waffenstillstand, feiern die Franzosen jährlich die Kapitulation der deutschen Wehrmacht, das Kriegsende vom 8. Mai 1945.

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Der geplante Einkauf fiel also aus. Ein glatter Reinfall. Dafür hatten wir den Rhein (Kalauer!) fast dauernd im Blick, bis zu der Stelle, wo an der Schleuse Niffer-Kembs der Rhein-Rhône-Kanal beginnt.

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Und mir wurde klar, warum an diesem Tag so viele Franzosen zu uns rüberkamen. Mit Ziel Aldi, dm und Lidl. Und warum die Post geschlossen war, zu der ich mir das Uhrarmband von LIP schicken lassen wollte.

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Ich hab’s aber geregelt gekriegt und brauchte nicht extra in die Uhrenstadt Besançon zu fahren, wo ich vor längerer Zeit schon einmal war. Wahrscheinlich hätte ich die ganze „Macron-Uhr“ dort eh wieder nicht gefunden, weil alles „indisponible“ oder „fermé“. Obwohl es bestimmt nicht der 8. Mai war.

Der vorige Eintrag zum gleichen Thema

Gut gelaufen

Meine Physiotherapeutin meinte heute, ich sei dank der beiden neuen Geräte stabiler geworden. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Jetzt kann ich mich bewegungsmässig auch daheim in Schwung halten und dabei fernsehen statt um den Block zu laufen. Oder durch den langweiligen Kurpark, wo ich erst mal 10 km mit dem Auto hinfahren muss.

Ich fahre ja gerne Auto, aber dann lieber ins Elsass, bis zur Grenze sind es sogar nur 6 km. Manchmal fahre ich dann nördlich bis Fessenheim, um Macarons oder Käse und Kuchen zu kaufen. Manchmal südlich nach Sierentz, zum „Hyper U“ und zum Coiffeur.

Neuerdings bin ich auch wieder öfter in der Schweiz. Bis in den Baseler Vorort Riehen sind es 30 km. In der dortigen Migros-Filiale kaufe ich auch gerne ein. Im Museum „Fondation Beyeler“ war ich schon zweimal, einmal mit meiner Schwester, die als Picasso-Fanin extra deswegen aus Solingen angereist war, und einmal mit Lilli wegen Edward Hopper, dessen Bilder uns ganz besonders gefielen.

Was die Überschrift betrifft, ja, ich fahre gerne Auto. Und immer öfter sage ich mir jetzt auch: „Heute gut gelaufen“.

Schreibman mobil

Nachdem ich gestern auf Lillis Heimtrainer ein paar virtuelle Kilometer zurückgelegt hatte und einigermaßen ins Schwitzen gekommen war, habe ich mir heute – nach gründlicher und auf meinen Bedarf zugeschnittenen Recherche durch Lilli – ein Laufband bestellt. Damit kommt man zwar auch nicht wirklich vom Fleck, aber man kann dabei fernsehen.

Ich dachte dann so, dass ich bei dem schönen Wetter doch auch mal wieder eine Tour de France mit dem Auto mache. Während Lilli also wieder heftig in die Pedale trat, zog es mich auf die andere Rheinseite.

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Direkt hinter der Grenze, an der ersten französischen Tankstelle in Chalampé, war in den letzten Tagen immer eine Schlange von 10 bis 15 Autos gestanden, so dass die Flics schon Massnahmen ergreifen mussten, um einen langen Rückstau deutscher Autos zu verhindern.

Heute allerdings war da kein einziges. Stattdessen ein Schild in deutscher Sprache. „Leer. Lieferung morgen Vormittag“. Gut, dass mein Tank noch halbvoll war. Aber auch wenn es noch eine Schlange gegeben hätte, wäre das keinesfalls was für mich gewesen.

Ich fuhr dann meine Komfortzonenstrecke von Breisach, über Neuf-Brisach, Heiteren, Fessenheim, Blodelsheim, Rumersheim, Ottmarsheim, Rixheim und Habsheim bis nach Sierentz, wo wir gelegentlich im Supermarkt „Hyper U“ einkaufen. Heute allerdings nicht. Die Tankstelle war jedoch verlockend. Liter 1,55 Euro.

Tanke

Astérix und die Französinnen

Als ich heute Nachmittag durch das sonnige und in herbstlichen Farben leuchtende Elsass fuhr, hörte ich eine von Fabian Elsässer (!) präsentierte Corsa-Ausgabe im Deutschlandfunk. Es ging unter anderem um das gestern erschienene Asterix-Album von Jean-Yves Ferri und Didier Conrad. Uderzo und Goscinny sind inzwischen ja beide verstorben.

Das sechsminütige Gespräch mit dem Rezensenten Elmar Krämer ist ganz interessant, wenngleich mich nicht unerheblich stört, dass Herr Krämer von einem Schauspieler namens Louis de Fünee spricht. Sogar in Deutschland weiss wohl jeder, dass Funès wie Fünäs gesprochen wird.

Da ich mich grade in Sierentz in der Nähe des Supermarkts Hyper U befand, beschloss ich spontan, mir den noch druckfrischen „Astérix et le Griffon“ sofort zu kaufen. Die deutsche Ausgabe heisst „Astérix und der Greif“, die werde ich mir dann aus Interesse an der meist sehr kreativen Übersetzung auch noch besorgen.

Kaum hatte ich den Eingangsbereich des Hypermarkts betreten, fielen mir zwei hübsche Empfangsdamen an einem Tresen und etwas dahinter ein riesiger Stand voller Exemplare des neuen Albums ins Auge. Man kam praktisch nicht dran vorbei. Ich stellte mich davor und machte erst mal ein Foto.

Um das Bild etwas zu beleben, wollte ich dann auch noch eins mit mir drauf. So fragte ich eine der beiden Französinnen freundlich, ob sie vielleicht ein Foto von mir machen könne. Also von mir und dem Ständer. Sie hat es getan.

Ich ging dann noch bissle rum und fotgrafierte Astérix in der Käseabteilung und Asterix bei den Kuchen.

Grade las ich auch noch einen ganz interessanten Artikel.